Navigationsgerät und Spazierstock: Eine heikle Kombination

Zu einer handfesten Auseinandersetzung wäre es um ein Haar am Sonntag Nachmittag gegen 16:50 Uhr im Starnberger Ortsteil Percha gekommen. Ein 25jähriger Mann aus dem niederbayerischen Ergoldsbach war mit seinem Pkw in Starnberg unterwegs und wurde auf der Suche nach einer Anschrift von seinem Navigationssystem gelotst. Der Mann selbst war zu Besuch am Starnberger See und selbst nicht ortskundig.



In der Seestraße war der Fahrzeugführer so auf sein Navigationsgerät fixiert, dass er offensichtlich zunächst einen 64jährigen Anwohner, der gerade die Fahrbahn überquerte, nicht bemerkte. Der Rentner wiederum nahm Kenntnis von dem auswärtigen Fahrzeuglenker. Die Tatsache, dass der 25jährige seine Geschwindigkeit nicht sofort reduzierte, deutete der Anwohner jedoch dahingehend, dass er ihn offenbar bewusst provozieren wolle und blieb inmitten der Fahrbahn stehen. Nun erblickte der Ergoldsbacher den Rentner auf der Fahrbahn. Er wiederum deutete das Verhalten des Mannes dahingehend, dass er bewusst auf die Fahrbahn gesprungen sei, um ihn zum Bremsen zu zwingen.



Zu diesem Zeitpunkt kam es noch nicht zu einer Situation, die für einen der beiden Seiten gefährlich gewesen wäre. Die Emotionen beiderseits waren jedoch sehr angespannt und so kam es wie es kommen musste. Der Rentner schlug während der Vorbeifahrt des Ergoldsbacher seinen Spazierstock gegen dessen Pkw. Der Ergoldsbacher hielt darauf hin an und es kam zum offenen Streit zwischen beiden Männern, der überwiegend aus dem hervorgegangenen Missverständnis herrührte. Die hinzugerufenen Beamten der Starnberger Polizeiinspektion mussten ihr gesamten rhetorisches Repertoire ausschöpfen, um die Emotionen der beiden Verkehrteilnehmer auf ein verträgliches Maß abkühlen zu lassen. Zu Straftaten war es unter dem Strich nicht gekommen, am Pkw des 25jährigen war durch den Schlag kein Schaden entstanden.

Polizei Starnberg | Bei uns veröffentlicht am 30.09.2014

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