Trickdiebstahl zum Nachteil einer Rentnerin: Vorbildhaftes Verhalten zweier Zeuginnen

Um 12:30 Uhr war eine 91jährige Dame von der Hanfelder Straße aus zu Fuß unterwegs in Richtung Eingang eines dortigen Seniorenstiftes, als sie unvermittelt von drei jungen Frauen osteuropäischer Herkunft angesprochen wurden. Die Frauen hielten ihr zugleich ein DIN A4-Blatt unter die Nase unter dem Vorwand einer Unterschriftensammlung für einen nicht bekannten Zweck. Während die Rentnerin versuchte, den Zettel durchzulesen und ihr zugleich die Sicht nach unten verdeckt war, bemerkte sie, dass sich ihr Handgelenkkettchen löste. An dieser Stelle war es jedoch schon zu spät, eine der Frauen hatte das Armkettchen ohne Gewalteinwirkung an sich nehmen können und die drei Frauen liefen zügig in Richtung eines weißen Kleinwagen, der in Sichtweite geparkt war. Die rüstige Rentnerin wusste sich jedoch zu helfen und machte sofort schreiend auf sich und ihre Situation aufmerksam.



Schulbuchmäßig verhielten sich zwei Altenpflegerinnen des Stiftes im Alter von 42 und 49 Jahren. Sie liefen den Frauen hinterher und stellten sich vor den weißen Pkw auf dem Parkplatz eines benachbarten Verbrauchermarktes, an dessen Steuer fluchtbereit eine männliche Person warte und die Frauen bereits eingestiegen waren. Als die Altenpfelgerinnen jedoch bemerkten, dass der Fahrer in Panik zu geraten schien und es seinerseits eventuell zu einer stressbedingten Kurzschlusshandlung kommen könnte, entfernten sie sich von dem Pkw und gaben den Weg frei. Das amtliche Kennzeichenschild des davonfahrenden Pkw aus dem nordwestdeutschen Raum haben sie jedoch abgelesen.



Die Ermittlungsgruppe der Starnberger Polizeiinspektion hat die Sachbearbeitung übernommen und ermittelt die Insassen des weißen Kleinwagen. Eine sofortige Fahndung unter Beteiligung der Polizeipräsidien München und Oberbayern-Süd blieb zunächst ohne Erfolg. Das Armkettchen der Frau hatte einen Wert von ca. 100 Euro.



In gleichgelagerten Fällen empfehlen die Starnberger Polizeibeamten ihren Bürgern, das Schriftstück nicht zu beachten und der Gruppe bereits beim Herantreten zu verdeutlichen, dass ein Kontakt und eine Annäherung nicht gewünscht sei. Dadurch wird das von den Tätern beabsichtigte Ablenkungsmanöver und die einhergehende Sichtbehinderung durch Vorhalten einer Schreibklatte vermieden.

Polizei Starnberg | Bei uns veröffentlicht am 17.07.2014

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