Polizei als „Babysitter“

Am Montag, in den frühen Morgenstunden, gegen 03.00 Uhr verständigten zwei 10 und 11-jährige Mädchen die Polizei und teilten mit, dass ihre Eltern, die am gestrigen Abend zum Essen gegangen waren und bis um 21.00 Uhr wieder zu Hause seien wollten bislang nicht zurückgekehrt sind. Die Kinder befürchteten nun, dass ein Unglück passiert sein könnte.
Da den Eltern bewusst sein durfte, dass die beiden Mädchen um 06.00 aufstehen mussten, um zur Schule zu gehen, war die Sorge der Kinder nicht unbegründet. Die an der Wohnung in Starnberg eintreffende Polizeistreife durchsuchte daraufhin zunächst das Anwesen. Als dort weder die Eltern, noch der PKW der Familie festgestellt werden konnten, lösten die Beamten eine Fahndung nach den Eltern aus. Dabei konnte das Fahrzeug in Starnberg, in der Nähe des Bahnhofs aufgefunden werden. Ein Versuch die Mutter und den Vater per Telefon zu erreichen verlief ohne Erfolg. Daraufhin packten die Mädchen bereits Kleidung und ihre Schulsachen zusammen, um die Nacht woanders zu verbringen. Nach weiteren erfolglosen Anrufversuchen gelang es dann gegen 04.20 Uhr endlich die Mutter auf ihrem Handy zu erreichen, und aufzufordern nach Hause zu kommen.

Als Grund für ihre Abwesenheit gaben die Eltern an, seit mehreren Wochen „Stress“ gehabt zu haben und dies der erste gemeinsame Abend gewesen zu sein. Dies nahm man als Anlass, in einer Starnberger Gaststätte ausgiebig zu feiern.
Als Dank für die nächtliche Betreuung der Kinder wurden die Beamten anschließend recht unsanft des Hauses verwiesen.
Eine Mitteilung an das Starnberger Jugendamt wurde erstellt, die in eigener Zuständigkeit weitere Maßnahmen prüfen werden.


Polizei Starnberg | Bei uns veröffentlicht am 20.09.2010

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